interpretation IV
während des auftritts der garderobiere
zu beginn der szene im leichenhaus
bei licht
G3
offenbar läßt dieses stück sich ansehen als eine paraphrase der
illusion comique
G1
und offenbar hat die figur des magiers alcandre eine bemerkens
werte ähnlichkeit mit ihrer romanfigur dem maître martial can
terel
G3
was sie dazu verführt die paraphrase in canterels manier auszu
führen
G2
aber locus solus als ort der handlung konnte nicht passender ge
wählt sein
G3
mir scheint sie beabsichtigen in diesem stück alles zur illusion
werden zu lassen
G1
aber monsieur raymond roussell sie selbst haben nie wert dar
auf gelegt die entdeckung daß der autor eine der größten illu
sionen überhaupt ist verdanken wir ihnen
G3
ich nehme mir trotzdem die freiheit auf zwei dinge hinzuweisen
falls sie es wünschen daß ich der fortsetzung ihres spiels als zu
schauer erhalten bleibe
G2
wir hören sie mit dem allergrößten vergnügen
G3
lassen sie den zeitpfeil ihres stückes der von vergangenheit über
gegenwart bis zukunft reicht sich umkehren so daß ihr held am
ende seines alptraums zu dem tod erwacht den er am anfang
gestorben war
G1
was schlagen sie vor
G3
wiederholen sie in einer kurzfassung gleichsam als déjàvu die
sterbeszene vom beginn
G2
wundervoll haben sie bereits musikalische vorstellungen im fall
der klingenden tarockkarten sind wir ihrer anregung gefolgt
G3
es war nicht zu überhören sorgen sie diesmal dafür daß die
klangkörper derart gestapelt werden daß eine abfolge auch nur
scheinbar einander folgender „variationen“ nicht mehr nachvoll
ziehbar ist; aus der „geschichte“ dieser noch ablaufenden kom
position bildet sich durch kondensieren der akustischen déjàvus
eine neue ontologie deren scheinbar voraussetzungslose quali
tät aber der der vorherigen klangwesenheiten entspricht – eine
art autokannibalistischer himmelsmechanik: hier endet, was
schon am anfang geendet.